18 Aug 2012

Book Review (30 Minuten für effizientes Lesen)

Dear readers, the book review below is written in German again. Many apologies if this causes any inconvenience. (It just does not make any sense to provide an English review for a book that has been written and published only in German up to now.) 


Im August habe ich ein weiteres Buch zu Produktivitätssteigerung gelesen. Da euch meine letzte Rezension gefallen hat, möchte ich euch meine Meinung zu diesem Buch nicht vorenthalten. Obwohl "Golden Rules" sowas wie ein umfassendes Produktivitätssteigerungs-Manual ist (siehe auch meine Rezension zu "Golden Rules" von Martin Krengel), steht darin kaum etwas zum Thema "Effizienter Lesen". Zum Glück hat der Autor dazu aber ein eigenes Buch geschrieben. ;-)

Das Thema "Schneller Lesen" interessiert mich schon seit längerem und daher habe ich mir schon vor ein oder zwei Jahren einen anderen Ratgeber dazu gekauft, den ich allerdings noch nicht gelesen habe. Da mich "Golden Rules" so überzeugt hat, habe ich mich spontan dazu entschlossen, lieber das Buch "30 Minuten für effizientes Lesen" von Martin Krengel zu bestellen. Hier zunächst das Bild des Buch-Covers und ein Link zu Amazon:
Bild des Covers zu "30 Minuten für effizientes Lesen" und Link zu Amazon.de
Das Buch ist sehr dünn (nur 79 Seiten im A6-Format) und - wie bereits "Golden Rules" - kurzweilig geschrieben. Daher lässt es sich sehr schnell lesen und der Inhalt ist so überschaubar, dass man die Ratschläge des Autors dann auch recht schnell ausprobieren und in die alltägliche Leseroutine aufnehmen kann. Ich glaube, ich habe das Buch in 2 oder 3 Tagen durchgelesen (und ich bin nicht der schnellste Leser, da ich meine Freizeit-Lektüre, zu der ich dieses Buch auch zähle, zur Zeit grundsätzlich nur in meinen Wartezeiten zwischendurch in öffentlichen Verkehrsmitteln/Wartezimmern/etc. lese)

Zur Zielgruppe des Buches gehört jeder, der viel lesen muss und das Lesen effizienter angehen möchte um Zeit zu sparen, ohne jedoch inhaltlich etwas zu verpassen. Vor allem ist das Buch aber wohl für Einsteiger in das Thema geeignet. Wer schon viele Ratgeber zum Thema gelesen hat, wird evtl. nicht so sehr von der Lektüre profitieren. Aber da es schnell gelesen ist, würde ich es im Zweifel auf jeden Fall mal anlesen. ;-)

Für mich ist es das erste Buch zu dem Thema, daher habe ich einiges Neue erfahren können und kann sagen, dass mir die schnelle und kurzweilige Lektüre viel gebracht hat. Da ich zur Zeit auch für meine Abschlussarbeit viel lesen (und schreiben) muss, konnte ich die neuen Erkenntnisse auch gleich in die Tat umsetzen und habe bei mir auch einen deutlichen Effizienzgewinn festgestellt. Gerade wenn man (wie ich) dazu neigt, viel zu viel Lesestoff anzusammeln und aus Angst, ein wichtiges Detail zu verpassen, sehr perfektionistisch an den Informationsgewinn herangeht, wird man von der Lektüre sehr profitieren. Denn das Buch macht Mut, seine perfektionistischen Ansprüche (die Zeit und Nerven kosten) runterzuschrauben und das Lesen spielerischer und kreativer zu gestalten. 

Im ersten Kapitel geht es darum, Zeit fürs Lesen zu schaffen, indem man seine Lesetätigkeit besser plant und routiniert. Ausserdem wird man vom Autor dazu ermuntert, eine Auswahl des Lesestoffs zu treffen und unwichtiges/veraltetes Material gleich auszusortieren und aus der übrig gebliebenen Auswahl auch nicht alles komplett durchzulesen, sondern nur die relevanten Teile davon. Er unterscheidet hierbei auch zwischen Fachtexten und Nachrichten/Magazinen und "weniger wichtigen" Texten. Letzteres sollte man am besten aussortieren und bei mittlerem reicht es aus, wenn man die entsprechenden Texte nur grob überfliegt, da die Informationen schnell veralten und daher sollte man sie auch sofort lesen bzw so schnell wie möglich. Auch regt der Autor an, gegebenfalls mitunter auf andere Medien wie Hörbücher/Podcasts/Diskussionen auszuweichen, um durch den Medienwechsel die Informationsaufnahme kurzweiliger zu gestalten und gleichzeitig auch Zeit zu sparen, da die Informationsaufnahme auch beim Autofahren oder bei handwerklichen Tätigkeiten nebenbei erfolgen kann. Das ist alles nicht wirklich neu (bzw. mache ich das persönlich sowieso schon so), aber ich fand es trotzdem nett, die Tipps komprimiert zu lesen.

Ab dem zweiten Kapitel beginnt es dann spannender zu werden. Zunächst geht es darum wie man seine Konzentration beim Lesen steigern kann und es wird u.a. besprochen, wie man den goldenen Mittelweg zwischen Unter- und Überforderung finden kann. Danach bespricht der Autor einige Methoden des Speed-Readings und führt den sogenannten "Matrix-Blick" ein, bei dem der Autor u.a. dazu anregt, sich mit einem Text getrennt zunächst auf der Makro- und dann auf Mikro-Ebene inhaltlich auseinander zu setzen und ihn in "Schichten" zu lesen, um ihn schneller durcharbeiten zu können und ihn in der erforderlichen Tiefe begreifen und langfristiger behalten zu können. Ausserdem gibt er Tipps zum Markieren und Annotieren von Texten, um sie intensiver durcharbeiten zu können und bei erneuter Vorlage auch schneller wieder verstehen zu können.

Im letzten Kapitel geht der Autor schliesslich genauer auf das persönliche Informationsmanagement ein und gibt Tipps, wie man seine zu lesenden oder gelesenen Texte am besten sortiert und ablegt und gibt auch Tipps, wie man Lesestaus bzw. überwältigende Berge von dringend zu lesendem Lesestoff beseitigt. Die Tipps aus dem letzten Kapitel waren mir auch schon in der einen oder anderen Form aus anderen Kontexten bekannt, aber die Adaption auf Lesestoff fand ich trotzdem interessant und hat mir persönlich gut gefallen.

Alles in Allem finde ich die vorgeschlagene Technik des "In-Schichten-Lesens" einleuchtend und sinnvoll und ich möchte mit den Vorschlägen des Autors auf jeden Fall weiter experimentieren. Da ich bisher leider eine sehr ineffiziente und offenbar auch kontraproduktive Lesetechnik hatte (alles einmal gründlich lesen - nach der Lektüre des Buches finde ich das schon fast ein wenig peinlich ;-)), bin ich noch dabei, meine Leseroutine entsprechend zu ändern und mir nicht nur die Schichtentechnik, sondern auch grundsätzlich Methoden des Speadreadings und vermehrt auch eine tiefere Auseinandersetzung mit Texten anzugewöhnen. Vor allem auch, weil mich die ersten Erfolge mit der Technik sehr überzeugt haben. Alles in allem hat sich die Lektüre dieses Buchs von Martin Krengel für mich persönlich wieder sehr gelohnt und ich kann das Buch allen anderen Einsteigern in das Thema als kurzweilige und schnelle Lektüre für zwischendurch nur empfehlen.

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